Vorsorge für einen Stromausfall
Die Qualität der Stromversorgung ist in Deutschland außerordentlich hoch. Großflächige langanhaltende Stromausfälle hat es in Deutschland bisher nicht gegeben. Ein solches Szenario ist sehr unwahrscheinlich, aber es ist dennoch plausibel.
Würde es zu einem Stromausfall großen Ausmaßes kommen, wären diese in allen Lebensbereichen zu spüren. Kommunikation, Gesundheitsversorgung, Mobilität und Lebensmittelversorgung wären eingeschränkt, gestört oder würden ausfallen.
Bei einem so genannten „Blackout“, also einem länger andauernden europaweiten
Strom-, Infrastruktur- und Versorgungsausfall, funktioniert schlagartig nichts mehr.
Vorsorge zu treffen ist deshalb eine gute Idee.
Wenn der Strom ausfällt ist es sinnvoll, zunächst die eigene Stromversorgung zu überprüfen (FI-Schalter im Sicherungskasten). Schauen Sie sich um, ist die Straßenbeleuchtung noch an oder sehen Sie Licht beim Nachbarn? Schalten Sie das Radio an (im Auto oder batteriebetrieben), über einen Stromausfall großen Ausmaßes wird schnell berichtet werden.
Bei einem Blackout funktioniert nichts mehr, was direkt oder indirekt von Strom oder Datenverbindungen abhängt: Alle vernetzten Infrastrukturen wie Telefone, Handys, Internet, Bankomat, Zahlsysteme, automatische Türen, Tankstellen, Ampeln, öffentlicher Personennahverkehr, Aufzüge, Lifte, Hebewerke etc.
Damit fällt die Versorgung mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln oder Medikamenten
aus. Es muss auch mit Problemen bei der Wasserversorgung und Abwasser-entsorgung gerechnet werden. Im eigenen Haushalt sind vor allem Licht, Kühlgeräte und die meisten Heizsysteme betroffen. Notrufe können nicht mehr abgesetzt werden. Hilfe von außen ist nicht mehr möglich, technische Systeme und Logistik brechen zusammen.
Nützlich sind nun Radios mit Batterien (Autoradio), Taschen- bzw. Stirnlampen (inklusive genügend Ersatzbatterien), Kerzen, Feuerzeug, Feuerlöscher, Kohlenmonoxid-Melder, Gaskocher/Campingkocher (Zubehör), Bargeld in kleinen Scheinen und Münzen, Schlafsäcke, Decken, warme Kleidung, Spiele, Blöcke, Kugelschreiber und ein vollgetanktes Auto.
Für die eigene Versorgung optimal sind Wasser (zwei Liter pro Person/Tag), Getränke, Tee, Kaffee, haltbare Lebensmittel für zwei Wochen (Nudeln, Reis, Konserven + mechanischer Dosenöffner), wichtige Medikamente, Erste-Hilfe-Ausrüstung, Hygieneartikel, Müllsäcke, Klebebänder, Kabelbinder etc. Eben alles was man nach eigenem Ermessen benötigt, um 14 Tage ohne Einkauf über die Runden zu kommen (an Kleinkinder, Haustiere, Pflege etc. denken)
Hilfreich kann es sein, sich mit Nachbarn zusammen zu tun und Ressourcen
gemeinsam zu nutzen. Bitte achten Sie auch auf hilfsbedürftige Menschen.
Bis im ganzen Land wieder überall Strom verfügbar ist, wird wahrscheinlich zumindest ein Tag vergehen. Für ganz Europa wird mit etwa einer Woche gerechnet. Bis Handy, Festnetz und Internet wieder funktionieren, werden nochmals mehrere Tage vergehen. Erst dann kann die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern wieder breit anlaufen.
Eine solche Krise können wir nur gemeinsam bewältigen, dabei kommt es auf jede Einzelne, jeden Einzelnen von uns an. Selbstorganisation in der Nachbarschaft und in der Gemeinde sind dann gefragt. Nicht warten, dass schon jemand etwas machen wird, sondern selbst aktiv werden.
Informationen, Tipps und Check-Listen auf der Homepage des BBK